Für Künstler, Illustratoren oder einfach kreative Menschen sind wir in einem spannenden Zeitalter angekommen. Eine Entwicklung, die sich immer mehr von klassischen Arbeitsmitteln in Papierform entfernt und auch in den kreativen Berufen digitale Wesenszüge annimmt.

Ich pflege immer zu sagen, das Arbeitsmittel ist immer nur der verlängerte Arm der Kreativität selbst. Um meine Begeisterung als Künstler und Illustrator für die Surfaces zu verstehen und warum ausgerechnet das Surface Book für mich das ultimative Gerät darstellt, um mich als Künstler zu entfalten, lohnt sich ein kurzer Rückblick auf den Werdegang dieser Geräte.

Die Geburtsstunde einer neuen Geräteklasse für Künstler

Als Steve Jobs 2010 das erste massentaugliche Tablet präsentierte, war meine Aufmerksamkeit unfassbar groß. Nicht etwa, weil ich wie viele andere davon träumte, auf der Couch künftig noch bequemer zu surfen, als es nicht mit einem Smartphone jetzt schon möglich wäre. Mein erster Gedanke, als ich dieses Gerät sah, lautete eher: „Was wäre, wenn auf diesem Gerät jetzt ein vollwertiges Photoshop drauf wäre … keine abgespeckten Apps. Am besten mit einem Desktop- Betriebssystem. Und dann noch eine Bedienung mit dem Stift. Direkt und ohne Umwege auf dem Bildschirm zeichnen und dann noch alles einfach mitnehmen können.“

In meinen Gedanken malte sich bereits, hiervon angestoßen, die Zukunft des komplett papierlosen Zeichnens aus. Einfach mit so einem Gerät gemütlich in den Park, anstatt mit dem Papierblock und einem Sammelsurium an Stiften. Losgelöst von einem klassischen Desktop-PC mit Grafiktablett und viel Kabelsalat.

Noch war dieses Tablet jedoch nicht die Lösung für mein künstlerisches Problem. Auch die ersten 2- in-1-Geräte anderer namhafter Hersteller lieferten zwar Lösungen für eine ablösbare Tastatur. Sie hielten eine Stiftunterstützung wohl aber offenbar für einen zu kleinen Nischenmarkt.

Der Markt ließ für Kreative zunächst auf sich warten

Ich behielt die Entwicklung daher sehr aufmerksam im Auge und fieberte mit. Ich hoffte, dass Steve Jobs mit der nächsten Generation die Bedienung mit dem Stift ankündigen würde. Oder dass Wacom als Spezialist für Künstler, Illustratoren und Designer die Zeichen der Zeit erkennen würde.

Zu meiner eigenen Überraschung wurde meine Gedankenblase hingegen in Redmond empfangen. Microsoft waren diejenigen, die mit einem Gerät namens „Surface“ in den Markt vordrangen und mir als technikaffinen Menschen und Künstler einen Augenblick der Schockverliebtheit verpassten. Für die Entwicklung des Surface waren sie sogar eine Partnerschaft mit Wacom eingegangen. Was für eine Allianz!

Seit der ersten Generation der Surface-Geräte war ich begeisterter Anhänger dieser neuen Geräteklasse. Für mich als Künstler war dieses Gerät einfach wie gemacht. Ein vollwertiges Windows- System, keine eingeschränkten Apps. Einfach ein vollwertiges Photoshop und alle anderen professionellen Programme auf meinem Mobilgerät installieren und die Vorzüge und Flexibilität genießen.

Die Lösung von Microsoft mit dem Stift funktionierte nach meinem Empfinden für einen ersten Wurf bereits ziemlich gut. Eigenschaften wie Leistung, Akkulaufzeit, Gewicht und Präzision wurden mit jeder neuen Generation der Surface-Geräte weiter verfeinert. Für letzteren Punkt wurde mit der dritten Generation der Surfaces der Wacom-Konkurrent N-Trig ins Boot geholt. Besonders die Präzision im Randbereich der Geräte profitierte von dieser Entscheidung.

Das Surface Book als mobiler Begleiter für Künstler

Zusammen mit der 4. Generation der Surfaces erschien auch das Surface Book. Der Unterschied zu den Surface-Tablets lag in der Charakteristik, vielmehr einen Laptop als ein Tablet vor sich zu haben. Die Tastatur des Books hat eine feste Bauart, der Bildschirm ist jedoch ablösbar. In der Tastatur sind ein zusätzlicher Akku sowie ein separater Grafikchip verbaut.

Aber digitales Zeichnen auf einem Laptop? Und wie! Für meine kreativen Arbeiten fand ich in diesem Gerät letztlich die perfekte Mischung.

Der Bildschirm lässt sich beim Surface Book auch verkehrt herum wieder aufsetzen, wodurch man bei der Arbeit weiterhin von den positiven Eigenschaften des Tastaturdocks profitiert.

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Die feste Tastatur, der etwas größere Bildschirm (13,5 Zoll), die erhöhte Akkulaufzeit und der NVidia- Grafikchip heben für Künstler und Kreative das ohnehin schon geniale Surface-Konzept nach meinem Empfinden noch mal auf ein höheres Niveau. Grafikprogramme (wie mein persönlicher Favorit Photoshop) profitieren von der Leistung des zusätzlichen Grafikchips. Das Arbeiten mit Ebenen, verschiedenen Pinseln und Rückgängig-Schritten, die auf dem Papierblock natürlich fehlen, ist freilich auch mit klassischen Grafiktablets möglich, doch das direkte Zeichnen auf dem Bildschirm und die Flexibilität, mein Kreativwerkzeug ohne Kabelsalat und Verzicht an Leistung an jeden Ort einfach mitnehmen zu können, macht einfach Spaß bei der Arbeit und erinnert mich immer wieder daran, warum ich meinen Beruf liebe.

So ganz würde ich hin und wieder auf das klassische Papier immer noch nicht verzichten wollen, aber die Entwicklung ist schon nah dran. Bei all der positiven Entwicklung werde ich weiterhin gespannt sein, auf welche kreative Reise Microsoft Künstler und Illustratoren nach Surface Pro, Book, Laptop und sogar Studio noch mitnehmen wird.

Über den Autor:
Sascha Riehl (www.riehlart.com) ist als freiberuflicher Künstler für Unternehmen und Verlage aus ganz Deutschland tätig. Als Illustrator und Designer ist er hierbei auf digitale Kunst mit den Microsoft Surface-Geräten spezialisiert.

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