Das Surface Studio - Der Steinmetz im Rollkragen
Microsoft Windows das ist was für Buchhalter, Datenverwalter und Zahlenschieber, die in beigen oder grauen Bügelfalten-Anzügen und mit über die Glatze gekämmt fettigem Haupthaar in tristen Büros auf gelb-verblichene Tastaturen einhämmern und bei Mutti wohnen.
Dieses Bild haben wir lange von uns zeichnen lassen müssen. Davon ab, dass dies nie stimmte, hat Microsoft nun endlich nach langem Warten einen wahren Edelmann ins Rennen geschickt, der auch den letzten Zweifler endgültig überzeugen soll. #inyourface
Werbeagenturen und Ateliers muten seit dem Ende der Nullerjahre mit all den rechteckig - schmucklosen Unibody-Aluminium All-in-One Rechnern zunehmend an, als wäre ein besonders neurotischer Monk ihr Interieur-Designer gewesen – mit dem Ziel, alles Organische zu entfernen.
In Räumen, die so geradlinig eingerichtet sind, dass man sich nicht einmal traut, einen Kugelschreiber asymmetrisch zur Tischkante abzulegen, sitzen die kreativen Köpfe, setzen Ideen um, arbeiten statisch sitzend aufgereiht, wie Roboter und man kommt nicht umhin, dies als finale Lösung anzuzweifeln.
Aus der Schockstarre des Siegeszuges Anderer mit optisch ansprechenden Computern, hat sich Microsoft erst mal wachrütteln müssen. Dass nun ausgerechnet ein deutscher Werkzeugmacher und Industriedesigner der Surface-Family die Kleider überstreift, war die beste Entscheidung. Groene überträgt das "Less is better" aus einer analogen Ära ins digitalisierte Jetzt.
Für uns ist das jedenfalls Grund genug, euch den vielleicht schönsten und aktivsten All-in-One vorzustellen, den es zu kaufen gibt.
Leicht flachzulegen
Dass ein All-in-One wirklich alles kann, gibt es in der Praxis eher selten. Mit einem Bildschirm, der sich fast waagerecht neigen lässt, ermöglich das Surface Studio Arbeit wie auf einer Leinwand. Daher der Name: Studio (-Modus). Auf dieses Schmuckstück gehen wir noch intensiver ein.
Grabschen erwünscht
Im Vergleich zu den Mitbewerbern – viele gibt´s da gar nicht - kann das Surface Studio aber mehr als nur anzeigen. Über die gesamte Fläche ist der Bildschirm auch noch berührungsempfindlich. Was zunächst zweckfrei erscheint, will man nach kurzer Zeit nicht mehr missen.
Die Entfernung der Mundwinkel
Wer von einem Full HD-Bildschirm kommt und zum ersten Mal mit dem DCI-P3 Farbprofil und der 4K Auflösung des Studio arbeitet, der weiß, was zwischen diesen beiden Welten liegt: ein sehr, sehr breites Grinsen. Ein Panel, das Fotografen- und Grafikerherzen höher schlägen lässt.
3:2 Ratio statt 16:9
Statt des klassischen Seitenverhältnisses geht das Surface Studio mit seiner 3:2 Ratio Diagonale den Weg dorthin, wo die Lösung erwartet wird: bei der DIN-Norm.
All-In-One (selbst beim Kabel)
Eine Leitung bringt Saft für alles. Da im Surface Studio das 2.1- Soundsystem schon verbaut ist, kommt der gesamte AIO mit genau einer Schnur aus. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch schick.
Steinmetz im Rollkragen
Lange Zeit galten schöne Rechner als schwachbrüstig. Oft sahen sie toll aus, waren aber, wenn überhaupt, mittelklassig. Mit I7 Prozessor, 32 GB RAM und bis zu 2 TByte SSHD stellt das Surface Studio sich mit derart geschwollener Brust auf, dass die Perfomance keine Wünsche offen lässt.
Unsichtbares, das begeistert.
Unter Chrom und mattem Aluminium hält sich ein kleines Wunder des Desktop-Rechners vollkommen zu Unrecht versteckt: Das Zero Gravity Gelenk. Trotz der Größe des Bildschirms und einem Gesamtgewicht des Rechners von fast 10 Kg, leisten dutzende Federn, Schräubchen und Scharniere, so gut aufeinander abgestimmt, eigentlich Unmögliches: Sie täuschen eine Leichtigkeit vor, die von den bloßen Daten gar nicht vorhanden sein kann.
Zubehör, das unverzichtbar wird
Mit dem von Insidern liebevoll bezeichneten Puck erhält man für zusätzlich rund 90 EUR ein Dial, das generell mit allen Windows 10 Computern funktioniert, allerdings nur am Surface Studio seine wahre Größe ausspielen kann. Im On-Screen-Modus, der bislang einzig im Surface Studio verfügbar ist, platziert man das Magnesium-Kerlchen auf dem Bildschirm und öffnet dadurch auf Wunsch verschiedene Menüs. Gemeinsam mit dem Microsoft Stift lässt sich dann hervorragend kreativ sein. Selbst im Stehen.
Adobe Creative Cloud 2018
Mit dem Update der Creative Cloud 2018 hat Adobe das Dial endgültig in die Software eingebunden und erlaubt damit ein kräftiges Durchdrehen. Darauf werden wir aber in einem zukünftigen Beitrag näher eingehen.
Eine härtere Tür hat nicht mal das Berghain
Dank der eingebauten Full HD-Kamera ermöglicht das Surface Studio auf Wunsch, einfaches Anmelden per Face Scan mit Windows Hello. Das bedeutet, nur Personen, die ihr Gesicht bereits registriert haben UND durch den Eigentümer zur Nutzung autorisiert sind, können das Surface Studio entsperren.
Perspektivisch arbeitet bei man bei Microsoft bereits daran, mit dem cloudbasierten Dienst Azure Directory eine zentrale Zugriffsverwaltung Plattform-, System- und Hardwareübergreifend anzubieten.
Mehr als ein Arbeitstier
Mit dem Surface Studio ist dem Konzern aus Redmond gerade für kreativ Arbeitende das perfekte Werkzeug gelungen. Das sollte nun bekannt sein. Aber wenn man den Raum verlässt, sich noch einmal umdreht und dieses Schmuckstück aus ein paar Metern Entfernung anschaut, kann man das nächste Projekt kaum noch erwarten. Ein wahrer Augenschmaus.
Wie man sieht, kann der Schönling aus Redmond tatsächlich mehr als nur "gut aussehen". Die Preise liegen zwischen 3500 EUR und 5000 EUR für das Topmodell.
Wem das in einem Betrag zu hoch ist, der hat dank Surface.Love nun die Möglichkeit, zu kleinen monatlichen Raten und bis zu 36 Monaten Laufzeit ganz bequem zu mieten.
Los geht´s schon bei 99,24 EUR pro Monat
*Nettomietpreis zzgl. USt.